Liste des Transportes aus dem Außenlager Leipzig des KZ Buchenwald in das KZ Bergen-Belsen

Transport kranker Frauen aus dem KZ-Außenlager Leipzig in das KZ Bergen-Belsen

Am 28.Februar 1945 trifft ein Transport mit 71 kranken Frauen aus dem Arbeitskommando der Firma Hugo Schneider AG („Hasag“) im Frauenlager des KZ Bergen-Belsen ein. Die „Hasag“ war der größte Leipziger Rüstungskonzern mit mehreren Fabriken in Deutschland und im besetzten Polen. Weibliche Häftlinge, die aufgrund von Verletzungen, Erkrankungen oder Schwäche nicht mehr arbeiten konnten, wurden ausgesondert. Der Kommandant des Außenlagers, Wolfgang Plaul, meldet dem KZ Buchenwald die Überstellung der „arbeitsunfähigen“ Häftlinge am 27. Februar. Bei den Nummern in der zweiten Spalte handelt es sich um die Haftnummern des KZ Buchenwald. Die älteste Frau ist 1886, die jüngsten sind 1928 geboren. Unter den Frauen befindet sich auch ein Kind. Das Schicksal der meisten Frauen dieser Gruppe ist nicht bekannt, neun werden in Bergen-Belsen befreit, von denen eine Frau im Mai 1945 an den Folgen der Haft stirbt.

Mehr als zwei Dutzend Transporte mit nicht arbeitsfähigen Frauen trafen 1945 aus den Außenlagern des KZ Buchenwald in Bergen-Belsen ein. Man muss davon ausgehen, dass viele der ohnehin geschwächten Menschen an diesem Ort starben.

 

2 Gedanken zu „Transport kranker Frauen aus dem KZ-Außenlager Leipzig in das KZ Bergen-Belsen

  1. Martin C. Winter

    Ein sehr interessantes Projekt! Wir haben Ihren Beitrag zum Transport von Frauen aus dem KZ-Außenlager "Hasag-Leipzig" nach Bergen-Belsen auf unserem Facebook-Auftritt verlinkt.

    Für uns sind diese "(Rück-)Überstellungen" bzw. Sterbetransporte ein sehr wichtiger Aspekt, da sie die relativ niedrige Anzahl Toter im KZ-Außenlager der HASAG kontrastieren und kontextualiseren.

     

    Beste Grüße aus Leipzig

    Martin Clemens Winter (Trägerverein der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig)

  2. Jens-Christian Wagner

    Vielen Dank für den Hinweis und beste Grüße zurück nach Leipzig! Die Rücküberstellungen von Häftlingen, die als nicht mehr arbeitsfähig ausgesondert worden waren, in die Hauptlager oder die Abschiebungen nach Bergen-Belsen sind tatsächlich ein sehr wichtiges Thema – auch bezüglich der Außenlager des KZ Neuengamme in Niedersachsen, von denen manche auf den ersten Blick vergleichsweise niedrige Todesraten hatten. Die Geschichten einzelner Lager können eben nicht isoliert erzählt werden, sondern immer nur im Gesamtzusammenhang des KZ-Systems.

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