Auf Veranlassung der Alliierten werden am 2. Mai 1945 die Leichen von 153 sowjetischen Männern und einer Frau auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover exhumiert. Sie waren am 6. April auf dem Friedhof durch die Geheime Staatspolizei erschossen worden. Viele von ihnen kamen aus dem Arbeitserziehungslager Lahde und waren Anfang April für kurze Zeit im Polizeiersatzgefängnis Ahlem interniert.
Während der Exhumierungen werden am 2. und 3. Mai weitere Massengräber mit den Leichen von 526 ausländischen Zwangsarbeitern sowie Häftlingen aus hannoverschen Konzentrationslagern entdeckt, die zumeist durch Entkräftung und Krankheit gestorben waren. Sie stammten aus der Sowjetunion, Lettland, Frankreich, Polen, Holland, Griechenland, Belgien, Italien und Jugoslawien.
Unter der von den Alliierten angeordneten Beteiligung der Bevölkerung werden am 2. Mai 1945 insgesamt 386 Leichen von der Seelhorst über die Hildesheimer Straße zum Ehrengrab am Nordufer des Maschsees überführt: „Die Exhumierung selbst und die Bestattung hatten stadtbekannte Angehörige der NSDAP durchzuführen.“
Am 16. Oktober 1945 findet die feierliche Einweihung der Ehrenmals statt. Das von dem ukrainischen Bildhauer Mykola Muchin-Koloda gestaltete Mahnmal zeigt das aus Marmor gearbeitete Relief eines trauenden Soldaten.
Die nicht zum Maschsee überführten Toten fanden auf dem Seelhorster Friedhof ihre Ruhestätte.
Literatur:
Die Erschießungen auf dem Seelhorster Friedhof 1945. Hannoversche Geschichtsblätter 59/2005 Beiheft 3
Informationen im Internet:
Geschichts- und Erinnerungstafel Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge >> http://www.volksbund.de/kriegsgraeberstaette/hannover-mitte-friedhof-maschsee-nordufer.html