Am 25. März 1945 erfolgt der letzte Rücktransport von hunderten Häftlingen aus dem Emsland in das KZ Neuengamme.
In Versen und Dalum hatte die SS seit November 1944 Außenlager von Neuengamme eingerichtet. 4.000 Häftlinge müssen Panzergräben ausheben und gebunkerte Unterstände errichten, die das Vorrücken alliierter Truppen im Raum Meppen verhindern sollen.
Im kalten Winter 1944/45 sind die Häftlinge in unzureichender Kleidung und undichten Baracken den harten Witterungsbedingungen ausgesetzt. Mehr als 600 Menschen sterben.
Der Däne Morten Ruge überlebt Neuengamme und Versen und reflektiert 1983 die Situation in Lagern in der Endphase des 2. Weltkrieges:
„Das Schlimmste, was ich den Nazis nicht verzeihen kann, ist die Tatsache, daß das System im Lager so aufgebaut war, dass man nur überleben konnte, wenn man sich gegen die Mithäftlinge behauptete. (…)
Jeder musste für sein eigenes Überleben kämpfen. Das Stück Brot, das ich für mich selbst ergatterte, fehlte einem anderen und ließ ihn sterben. Er ist eine schreckliche Erfahrung, an sich selbst zu spüren, daß man kein moralisches Verhalten mehr zustande bringt, wenn man weniger als 900 Kalorien bekommt.“ (aus dem Bericht von Morten Ruge, Dänemark. Kirchenboten des Bistums Osnabrück vom 11. September 1983)
Literatur:
Bärbel Boldt: Erinnerungen an Morten Ruge. DIZ-Nachrichten 28, Papenburg 2008, S. 21
Website:
www.gedenkstaette-esterwegen.de