Orte der Verfolgung in Niedersachsen und Bremen 1933-1945

Das Projekt


Update Februar 2020

Aus Anlass des 75. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 2020 haben wir den Blog „70 Tage Gewalt, Mord, Befreiung. Das Kriegsende in Niedersachsen“ mit neuen Beiträgen an fünf Tagen im Februar erweitert und umbenannt in „75 Tage Gewalt, Mord, Befreiung. Das Kriegsende in Niedersachsen“.


Celle, im Februar 2015

Mit den „Kriegsendphasenverbrechen“, wie es die Justiz später nannte, eskalierte der NS-Terror in den letzten Kriegswochen – nun jedoch nicht mehr irgendwo im vermeintlich fernen „Osten“, sondern noch mehr als bereits zuvor in aller Öffentlichkeit, inmitten der deutschen Gesellschaft. Die Befreiung bereits vor Augen, fielen den Massakern und Todesmärschen in den letzten Tagen des Krieges Hunderttausende KZ-Häftlinge, Kriegs- und Strafgefangene, Zwangsarbeiter_innen und andere Verfolgte des NS-Regimes zum Opfer.

Der Blog „70 Tage Gewalt, Mord, Befreiung  Das Kriegsende in Niedersachsen“ ist ein von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten koordiniertes Gemeinschaftsprojekt, an dem sich Gedenkstätten, Initiativen und Einzelpersonen aus Niedersachsen beteiligen. Vom 27. Februar bis zum 8. Mai 2015, dem Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa, werden an 70 Tagen Ereignisse geschildert, die genau 70 Jahre zuvor stattfanden. Die Beiträge werfen exemplarisch Schlaglichter auf Verbrechen, die Angehörige von SS, Gestapo, Polizei, Wehrmacht und Volkssturm, aber auch Zivilisten in den letzten Tagen des Krieges begangen. Zudem schildern die Autor_innen die Situation der Häftlinge und Gefangenen in den Lagern und anderen Haftstätten kurz vor und nach ihrer Befreiung.

Die „Kriegsendphasenverbrechen“ begannen nicht erst 70 Tage vor Kriegsende. Massaker und Todesmärsche fanden bereits im Sommer 1944 statt, als die ersten Konzentrationslager und Ghettos angesichts der herannahenden Fronten im besetzten Polen und in Frankreich geräumt wurden. Parallel dazu arbeiteten die Nationalsozialisten weiter an ihrem Mordprogramm. Während im Januar und Februar 1945 Tausende Häftlinge aus den geräumten Konzentrationslagern im Osten, insbesondere aus Auschwitz, in niedersächsischen Lagern eintrafen, deportierte die Gestapo weithin Juden in die Gegenrichtung. Noch bis Anfang April 1945 verließen Transporte mit „jüdisch Versippten“ Niedersachsen mit dem Ziel Theresienstadt.

Die Absicht des Blogs ist es nicht, eine vollständige Chronologie der Ereignisse des Frühjahrs 1945 auf dem Gebiet des heutigen Landes Niedersachsen aufzuzeigen. Vieles muss im Rahmen dieser Veröffentlichung unerzählt bleiben.

Den Autor_innen dieses Blogs sei sehr herzlich für ihr großes Engagement gedankt. Ohne die Mitarbeit der Kolleg_innen in den niedersächsischen Gedenkstätten und in der Dokumentationsstelle der Stiftung in Celle hätte das recht kurzfristig ins Leben gerufene Blog-Projekt nicht realisiert werden können. Vor allem sei aber denen gedankt, die  sich ehrenamtlich an dieser Website beteiligen.

Für die Kolleg_innen in der Blog-Redaktion
Dr. Jens-Christian Wagner
Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten