Am 16. März 1945 stirbt der belgische Häftling Fernand Demoustier im Männerlager des KZ Bergen-Belsen.
Geboren 1906 in Mons beendete er 1930 erfolgreich sein Jura-Studium an der Universität Brüssel. Inspiriert von den Schriften des französischen Dichters André Breton schloss er sich surrealistischen Kreisen in Brüssel an und begann unter dem Pseudonym Fernand Dumont als Schriftsteller zu arbeiten.
Während der deutschen Besetzung Belgiens ging Fernand Demoustier in den Widerstand, wurde jedoch im April 1942 verhaftet. Über das Gefängnis in Mons brachten ihn die Deutschen über zahlreiche Arbeits- und Konzentrationslager, u.a. Herzogenbusch, Sachsenhausen, Neuengamme, schließlich nach Bergen-Belsen.
Im Sonderstandesamt des KZ Bergen-Belsen wurden 1945 etwa 1.300 Todesfälle beurkundet. Die SS machte sich angesichts der enormen Zahl keine Mühe, sämtliche Toten amtlich zu erfassen. Auch die Todesursache wurde in der Regel nicht untersucht, sondern eine standardisierte Angabe gemacht. Das sogenannte Sterbeerstbuch ließ die SS zusammen mit der Lagerregistratur kurz vor dem Eintreffen der britischen Armee vernichten. Überliefert ist nur das Sterbezweitbuch, das sich als Sicherheitskopie im Standesamt der nahegelegenen Stadt Fallingbostel befand. Hieraus stammt das gezeigte Dokument.
In Mons trägt ein Park den Namen, den Fernand Demoustier sich als Dichter selbst gegeben hat.
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