Die erste Nacht des „Todesmarsches“ des KZ-Außenkommandos Brunshausen (Kreis Gandersheim) verbringen die meisten Häftlinge in einer Turnhalle im Westharzer Teufelstal. Am 5. April morgens muss einer von ihnen, nachdem er vor Hunger Hundekuchen gegessen hat, austreten. Er wird erschossen. Der Tote ist der als „Bibelforscher“ internierte Deutsche Bernhard Döllinger.
Bernhard Döllinger, 1890 in Wuppertal-Elberfeld geboren, wurde 1944 wegen seiner Ablehnung des Nationalsozialismus verhaftet und ins KZ gesperrt. Sein Widerstand gründete sich auf seine religiösen Überzeugungen als Zeuge Jehovas. Die Festigkeit im Glauben ermöglichte ihm, auch unter den Bedingungen schlimmsten Hungers und Ausbeutung eine ebenso großherzige wie standhafte Haltung an den Tag zu legen. Dies trug ihm die Hochachtung seiner Mithäftlinge in Brunshausen, größtenteils „Politische“, ein.
Im Verlauf des „Todesmarsches“, der im KZ Dachau endete, kamen viele weitere Häftlinge ums Leben.
Literatur:
Robert Antelme, Die Gattung Mensch, Berlin 1949.
Joachim Neander, Die Ermordung der „Bibelforscher“ auf dem Todesmarsch des KZ Gandersheim, in: Südniedersachsen 1/1999, S. 7-19
Websites:
Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945 >> http://www.zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu/de/virtuelle-ausstellung/kz-haeftlinge/brunshausen.html
Radio Übrigens >> http://www.radio-uebrigens.de/?p=130
Gedenkbuch für die NS-Opfer aus Wuppertal >> http://www.gedenkbuch-wuppertal.de/de/person/d%C3%B6llinger
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