Auf der Baustelle der Firma „Otto Schickert & Co. KG“ in Rhumspringe arbeiten mindestens 1760 ausländische Zwangsarbeiter, darunter auch italienische Militärinternierte.
Untergebracht sind die Italiener in einem Lager im Nachbarort Hilkerode. Im Herbst 1944 werden alle italienischen Militärinternierten zu Zivilisten erklärt. Sie gelten jetzt zwar als „freie“ Arbeiter, müssen aber an ihren Einsatzorten verbleiben.
Im Frühjahr 1945 wächst die Hoffnung auf ein baldiges Ende der leidvollen Gefangenschaft: Das Herannahen der Front wird Anfang April unüberhörbar. Mit der unsicheren Situation verbinden sich viele Ängste und Besorgnisse. Um einer möglichen Eskalation der Ereignisse vorzubeugen, gründen die Italiener nach dem Vorbild der Comitati di Liberazione Nationale (Nationale Befreiungskomitees) der italienischen Partisanen ein Notkomitee. Sie verpflichten sich darin zum strikten Zusammenhalt und zur Wahrung militärischer Disziplin.
Am 10. April werden die Italiener in Hilkerode von US-amerikanischen Truppen befreit.
Literatur:
Günther Siedbürger, Geschichtswerkstatt Duderstadt (Hrsg.): Überleben mit Stift und Papier. Aus dem Tagebuch eines Italienischen Militärinternierten im Zweiten Weltkrieg in Hilkerode/Eichsfeld, Göttingen 2004
Website:
Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit: Südniedersachsen 1939 – 1945 >> www.zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu/de/virtuelle-ausstellung/industrie/schickert-werke-rhumspringe.html