Zora Sekardi kam am 24. Februar 1926 in Jesenice (Slowenien) zur Welt. Sie hatte drei Geschwister, ihr Vater verstarb früh. Als 1941 der Balkanfeldzug der Deutschen begann, hatte Zora gerade die Volksschule beendet. Währenddessen waren ihre zwei Brüder den Partisanen beigetreten und kämpften gegen die Deutschen.
Am 8. April 1942 fand man Zoras ältesten Bruder Stane erschossen in einem Holzschuppen. Nach Stanes Tod verhaftete die Gestapo Zora, ihre Mutter und ihre Schwester und brachte sie in die Polizeiwache. Dort verhörte man sie brutal, da sie unter Verdacht standen, etwas mit den Partisanen zu tun zu haben. Zora und ihre Schwester schickte man zuerst zur Zwangsarbeit nach Nürnberg. Dort arbeitete Zora in einem Hotel. Als im Mai 1944 ihr Zimmer durchsucht wurde, fand man einen Brief ihres Bruders. Dies reichte aus, um sie im Sommer 1944 in das KZ Ravensbrück zu überstellen.
Im Herbst 1944 kamen Vertreter der Reichswerk „Hermann Göring“ in das KZ, um 300 Frauen als Arbeitskräfte mitzunehmen. Zora wurde in das KZ-Außenlager Salzgitter-Bad transportiert und musste dort in der Rüstungsproduktion hart arbeiten. Im Spätherbst war sie nicht mehr kräftig genug und wurde als Küchenmädchen im Lager eingesetzt. Im Februar verschlechterte sich ihr Zustand, da sie an TBC litt und zudem schwanger war. An ihrem 19. Geburtstag brachte sie ihr Kind zur Welt. Einen Tag danach starb Zora und wurde auf dem Friedhof Jammertal beigesetzt. Was nach ihrem Tod mit dem Kind passierte, ist bis heute nicht geklärt.
Literatur:
Zacharias, Elke: Ein Ort mit Geschichte. „Ausländerfriedhof“ Jammertal in Salzgitter-Lebenstedt. Braunschweig, 2006.