Nach ihrer Befreiung hoffen auch die ehemaligen Kriegsgefangenen auf eine baldige Heimreise. Für viele verlängert sich der Zwangsaufenthalt im Lager allerdings noch um Wochen und Monate. In dieser Zeit des Wartens versuchen sie sich irgendwie einzurichten und ihren Alltag zu organisieren. Außerdem erkunden sie die nähere Umgebung.
Eine Woche nach der Befreiung besucht eine Gruppe ehemaliger italienischer Militärinternierter die Kriegsgefangenenfriedhöfe unweit des Lagers Fallingbostel. Dort sind mindestens 14.000 sowjetische Kriegsgefangene in Massengräbern bestattet worden. In Einzelgräbern ruhen 379 italienische Militärinternierte, 132 französische, 81 jugoslawische, 35 belgische, 28 britische, 28 US-amerikanische, 25 polnische und 20 slowakische Gefangene sowie je ein kanadischer, südafrikanischer und niederländischer Soldat. Sie sind in den Jahren 1940 bis 1945 in den Lagern Fallingbostel und Oerbke ums Leben gekommen.
Literatur:
Vittorio Vialli: Ho scelto la prigionia. La resistenza dei soldati italiani nei Lager nazisti 1943-1945, Rom 1983